Bälle – Zwischen Tradition und Moderne

Festliche Atmosphäre, ausgelassene Stimmung und ganz viel Tanz. Bälle jeglicher Art sind aus unserer Kultur kaum wegzudenken. Doch wo hat diese Tradition ihren Ursprung?

Wie alles begann...

Bälle haben ihre Wurzeln in den höfischen Traditionen des 17. Jahrhunderts in Europa. In dieser Zeit begannen Adelskreise und Höfe, festliche Tanzveranstaltungen zu organisieren. Es waren gesellschaftliche Ereignisse, bei denen die soziale Elite zusammenkam, um zu tanzen, zu speisen und zu feiern.

Diese Veranstaltungen dienten nicht nur dem Vergnügen, sondern auch dazu, soziale Kontakte zu knüpfen, politische Allianzen zu festigen und gesellschaftlichen Status zu zeigen. In kleinerem Rahmen fanden sogenannte „Hausbälle“ bereits im Mittelalter statt.

Tanzveranstaltung

Im deutschen Sprachraum hieß ein Tanzfest zunächst „Dantz“. Erst im 18. Jahrhundert setzte sich das Wort „Ball“ (aus dem Französischen für „tanzen“) durch. Damit ist auch klar, dass das Tanzen schon seit jeher eine wichtige Rolle einnimmt.

Die erste Blütezeit erlebten Bälle während des Wiener Kongresses (1814-1816). Ganz Wien tanzte im Dreivierteltakt – seit dem gilt Wien auch als Ballhauptstadt. Bälle wurden zu aufwendigen Veranstaltungen mit festlichen Kleidern, opulenten Dekorationen und anspruchsvollen Tanzprogrammen. Sie waren nicht nur Orte des Tanzes, sondern auch des gesellschaftlichen Austauschs und der Präsentation von Mode und Eleganz. Später wurden sie auch in bürgerlichen Kreisen populär.

Bälle heute

Seither bleiben uns Bälle als kulturelles Phänomen erhalten. Heutzutage werden sie oft zu speziellen Anlässen wie Abschlüssen, Wohltätigkeitsveranstaltungen oder festlichen gesellschaftlichen Ereignissen organisiert. Die klassische Ballsaison beginnt in Österreich am 11. November und dauert bis zum Faschingsdienstag. In dieser Zeit finden in der Ballhochburg Wien über 400 Bälle statt.

Quelle: https://www.wiener-staatsoper.at/opernball/geschichte/

Der bekannteste Ball ist wohl der Wiener Opernball. Gäste aus aller Welt strömen jährlich seit 1935 in die Walzer-Hauptstadt – traditionellerweise am letzten Donnerstag vor Aschermittwoch. Neben dem Tanzen geht es dabei auch immer um „sehen und gesehen werden“.

Schulbälle

Schulabschlussbälle haben ihren Ursprung in den USA und wurden Ende des 19. Jahrhunderts populär. Der erste dokumentierte Schulabschlussball fand im Jahr 1884 an der Harvard University statt. In den folgenden Jahren breitete sich diese Tradition auf andere High Schools und Universitäten aus.

Die Idee hinter Schulabschlussbällen war es, den Abschluss einer bedeutenden Phase im Leben von Schülerinnen und Schülern zu feiern. Diese „Proms“ sollten nicht nur den akademischen Erfolg würdigen, sondern auch den Übergang vom Jugendlichen zum Erwachsenen betonen.

Die Tradition hat sich seitdem weiterentwickelt und ist nicht mehr auf die USA beschränkt. Schulabschlussbälle werden heute in vielen Ländern weltweit als fester Bestandteil der Schullaufbahn betrachtet. Der Abschlussball markiert einen bedeutenden Meilenstein im Leben der Schülerinnen und Schüler und soll eine unvergessliche Erinnerung sein.

Links:

Quellen:

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ball_(Tanzveranstaltung)

https://de.wikipedia.org/wiki/Tanzball

https://www.flossmann.at/blog/die-wiener-balltradition

https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Ball_(Tanzveranstaltung)