Ja, 2020 ist ein ganz besonderes Jahr, indem alles etwas anders läuft. Neben dem Lockdown im Frühjahr, konnte die Tanzszene im Sommer wieder kurz aufatmen. Tja und dann im Herbst folgte der nächste Rückschlag. Also hieß es zurück auf Online-Alternativen. Licht an, Kamera läuft und Action!

Natürlich fiel mir und all meinen Tanzlingen der Umstieg um einiges leichter als noch zu Jahrebeginn. Trotzdem ist und bleibt das Tanzen eine „Live-Sportart“. Das Tanzen (in all seinen Facetten) lebt vom Ausprobieren und Ausbessern, der räumlichen Differenzierung und vor allem dem Zwischenmenschlichen, der Gemeinschaft!
Meine 5 Learnings

Für mich war und ist das Unterrichten vor der Kamera noch immer etwas Besonders, aber natürlich gewöhnt man sich schnell daran. Kleiner Bildschirm, wenig Platz und Verbindungsstörungen. Probleme, mit denen viele Tanzende (und auch ich haha) in „Zoom-Zeiten“ zu kämpfen haben. Deshalb ist es wichtig die Inhalte daran anzupassen.
Ich habe vieles probiert, angepasst und wieder verändert. Daraus habe ich einige Erkenntnisse für mich ziehen können.
1. Weniger ist mehr
Zu Hause zu tanzen bedeutet für die Tanzenden in den meisten Fällen weniger Platz und mehr Ablenkung. Um trotzdem eine erfolgreiche Tanzstunde verbringen zu können, versuche ich weniger Inhalte in der Stunde unterzubringen.
2. Klein aber fein
Das Wohnzimmer ist kein Tanzsaal. Das sollte man bei der Stundenplanung immer im Hinterkopf behalten. Also achte ich darauf, dass die Choreografien auch auf kleinem Raum tanzbar sind. Ein kleines Erfolgserlebnis sollte immer vorprogrammiert sein.
3. Wiederholen, wiederholen, wiederholen
Auch wenn die Internetverbindung nicht stabil oder der Bildschirm zu klein sein sollte, hat man mit mehreren Wiederholungen die Möglichkeit die Stunde mit einem guten Gefühl zu beenden. Und das ist das oberste Ziel meiner Stunden (nicht nur online)!
4. Perspektivenwechsel
Das Lernen von Tanzschritten lebt vom dreidimensionalen Sehen. Jeder und jede lernt anders und benötigt einen anderen Blickwinkel. Ich versuche die Schritte aus verschiedensten Perspektiven vorzuzeigen. Um bei komplexeren Choreografien auf Nummer sicher zu gehen, werden die Schritte am Stundenende immer gefilmt.
5. Klar und deutlich
Eine klare Sprache ist das A und O in jedem Unterricht. Nicht nur beim Tanzen und natürlich nicht nur online. Doch gerade über Internet ist es noch wichtiger eine klare Sprache zu wählen. Einfach und deutlich! Technische Voraussetzung hierfür ist natürlich ein gut funktionierendes Mikrofon. Ich habe mich für das Rode Wireless Go entschieden.
Ich bin mir sicher, dass ich diese Erkenntnisse auch (hoffentlich in Kürze wieder) in meinen Live-Unterricht übernehmen kann. Aus jeder Krise sollte man lernen – machen wir gemeinsam das Beste draus!