Die zweite Tanz-WM-Nominierung

Wenn sich die harte Arbeit auszahlt und am Ende ein WM-Nominierung dabei rauskommt - einfach nur WOW! Doch so wirklich einfach war das Ganze nicht.

Wir haben es geschafft! Wir dürfen zu Kür-WM (offizielle englische Bezeichnung: WDSF World Championship Showdance Latin ) nach Moskau. Und das ist alles andere als selbstverständlich.

Der Anfang

Am 1. Juni 2019 dürfte ich mich mit meiner neuen Tanzpartnerin Janina über den dritten Platz bei der Österreichischen Meisterschaft im Kürtanz freuen. Nach unserem ersten Probetraining gut 6 Wochen vor der Meisterschaft waren meine Zweifel groß, ob ich noch einmal (vielleicht das letzte Mal) den Schritt in eine neue Tanzpartnerschaft wagen soll. Nur als Tänzer weiß man, was alles dahintersteckt. Erstens sind 6 Wochen für eine neue, anspruchsvolle Kür-Choreographie mehr als heraufordernd und zweitens sind wir als Tanzpaar noch kein eingespieltes Team.

 

Aber nach kurzem Überlegen und schon mit der Idee zu „5 to 12 – Stop the Waste!“ im Hinterkopf stand es fest: ich möchte zumindest versuchen meine zwei Meistertitel aus 2017 und 2018 zu verteidigen! Und vielleicht sogar das zweite Mal (nach 2018) bei der Weltmeisterschaft antreten zu dürfen..

Kürtanz? Was ist das?

Bei einer Kür wird eine Geschichte vertanzt. Dabei müssen je nach Disziplin Latein- oder Standardtänze eingebaut werden. Neben der tänzerischen Qualität wird also auch die choreographische und schauspielerische Fähigkeit des Paares bewertet. Daneben sind auch Hebefiguren (auch Lifts genannt) in allen Formen erlaubt und sogar erwünscht! In den normalen Einzeldisziplinen sind sie strengstens verboten.

Die Österreicher Vadim Garbuzov und Kathrin Menzinger sind das erfolgreichste Showdance Tanzpaar Österreichs. Zahlreiche Welt- und Europameistertitel bestätigen ihre Kreativität und Qualität.

Die Choreografie

Unser Kür entstand in einem gemeinsamen kreativen Austausch und viel Mut zu Neuem. Mit dem Thema Umweltverschmutzung haben wir es uns zur Aufgabe gemacht die Gesellschaft zu kritisieren und gleichzeitig zum Nachdenken anzuregen. Es darf so gar nicht „lateintanztypisch“ sein, war unser Motto. Wir denken das haben wir geschafft.

 

Ganz bewusst haben wir uns dazu entschieden, die Choreographie zu 100 % selbst zu gestalten. Und umso erfreuter sind wir, dass das auch von den internationalen Wertungsrichtern honoriert wurde. Schlussendlich fehlte uns zwar nur eine Wertung auf den Vizemeister-Titel, aber vor allem die zahlreichen positiven Reaktionen vor Ort waren unser größter Gewinn. Naja, zumindest bis zur EM- und WM-Nominierung durch die Nationaltrainerin 😉

Wie geht's weiter?

Für Janina, als Halbrussin, ist es wie ein Märchen, „zu Hause“ in der Tanzweltmacht Russland an den Start gehen zu dürfen. Kurz vor Weihnachten, am 14.12., werden wir versuchen Österreich und vor allem uns sehr sehr stolz zu machen. Bis dahin steht jetzt eine straffe Vorbereitungsphase an. Neben der WM werden wir uns ab sofort auch auf die Einzeldisziplinen Latein und Standard vorbereiten.

Wir nehmen die Herausforderung an und setzten alles daran uns selbst ein kleines Weihnachtsgeschenk zu machen.

Fotos: Regina Courtier

 

Edit (17.11.2019): Aus privaten Gründen haben wir leider nicht an der Weltmeisterschaft in Moskau teilgenommen und unsere Tanzpartnerschaft im November 2019 beendet